Das Kindermädchen mit dem Cowboyhut | Neuching

2021-11-16 21:56:44 By : Ms. xiaoli lin

Marco Hübel ist der Star im Kinderheim in Oberneuching und hat Spaß für alle

Oberneuching - Nannys sind rar: Marco Hübel ist einer davon. Im Kinderheim St. Martin in Oberneuching begeistert er auch als Cowboy.

Ein „richtiger“ Cowboy, der Cowboystiefel und -hüte trägt, Gitarre spielt und das Bob-Lied hat: Das ist Marco Hübel, der im Kinderheim St. Martin in Oberneuching ein kleiner Star unter den Kindern ist. Denn der 25-Jährige sticht nicht nur durch sein Outfit hervor, er ist auch das einzige männliche Kindermädchen in der Einrichtung.

Für Hübel ist sein Job seine Berufung. Und für die Leiterin des Kinderheims, Beate Tilge, „ist er einfach nur Marco“. Der gebürtige Lengdorfer hat sich vor acht Jahren beim Kinderheim beworben. „Ich war am Anfang skeptisch“, gibt Tilge offen zu. Doch die damals 17-Jährige überzeugte sie schnell. Nach einem Tag Probearbeit bekam ich den Job. „Marco hat ein gutes Händchen für Kinder“, sagt Tilge, der die Einrichtung seit der Eröffnung 1983 leitet.

„Ich hatte schon immer einen Bezug zu Kindern und behandle sie so normal wie jeden anderen Menschen“, sagt Hübel. Trotz seiner lässigen Erscheinung soll der Respekt nicht darunter leiden. Denn „man muss auch Grenzen setzen. Das ist sehr wichtig.“ Und sein Stil hat noch einen weiteren positiven Effekt: „Ich möchte den Kleinen vermitteln, dass jeder so angenommen werden soll, wie er ist.“ Und das ist in St. Martin kein Problem.

Als er sich nach seiner Zeit an der Isen-Mittelschule entschloss, als Kindermädchen zu arbeiten, unterstützte ihn seine Familie dabei. Im Freundeskreis wurde er jedoch teilweise belächelt. Aber das gehört längst der Vergangenheit an.

„Am Anfang zögerte ich zwischen Koch und Kindermädchen. Ich bin einfach kreativ, aber ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe“, sagt Hübel. Zwei Jahre lang besuchte er die Kindertagesstätte in Mühldorf. "Da waren wir drei männliche Studenten unter 20 bis 25 Studenten." Anschließend absolvierte er ein Praktikum im Kindergarten St. Zeno in Isen, bevor er sich in Neuching bewarb.

„Ich erinnere mich noch genau, wann Frau Tilge angerufen hat. Ich stand am Bahnhof in Dorfen und jubelte“, sagt die 25-Jährige schmunzelnd. Im September ist es acht Jahre her, dass er in St. Martin an Bord war.

Den Kindern Liebe, Zeit und Verständnis entgegenzubringen, war von Anfang an sein Credo. „Und er ist immer gut gelaunt“, sagt sein Chef über den leidenschaftlichen Country-Musiker. „Musik ist mir sehr wichtig. Das versuche ich auch den Kindern zu vermitteln“, sagt Hübel. „Aber der Dauerbrenner ist das Bob-Lied. Ich kann nicht oft genug spielen. "

Gibt es etwas, was er nicht kann? „Meine Schwachstellen liegen in der Bürokratie“, gibt er zu. Dafür ist er technisch begabt. „Neulich haben wir die Schubkarre aufgebaut. Ein Regal haben wir auch schon zusammengestellt. Jeder, der Interesse hat, kann sich mir anschließen“, sagt der Burt-Reynolds-Fan.

Eine spätere Ausbildung zum Erzieher kann der junge Mann nicht ausschließen. Aber er will noch Erfahrungen sammeln. "Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich jetzt habe." Über männliche Verstärkung würde er sich aber freuen. Seine zweite Leidenschaft, das Kochen, lebt Hübel am heimischen Herd in Harthofen aus. "Ich koche gerne privat und experimentiere gerne."

„Und damals, als du 17 warst, wolltest du auch Radiomoderatorin werden. Das hast du im Interview gesagt“, erinnert ihn Tilge. Seine Bühne ist das Kinderhaus. Während des Lockdowns machte er Videos, die die Kinder zu Hause ansehen konnten. „Da sind wir hergekommen, um die Kinder zu sehen“, blickt Tilge zurück. Und wenn irgendwann wieder Normalität eingekehrt ist und eine Party gefeiert werden kann, steht der Moderator schon fest. DANIELA OLDACH

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